PETRI WEEKEND
TAG 1 | 29. NOV
WARM-UP ZU ZWEIT
1 Moment in letzter Zeit in deinem Leben, in dem du Kraft getankt hast.
CHECK-IN RUNDE
Was gibt dir zur Zeit Kraft oder Energie im Leben?
Welcher Gegenstand hier im Raum drückt deine Stimmung aus?
Was ist dir an diesem Wochenende besonders wichtig? Und was kannst im Rahmen deiner Kräfte dazu beitragen, damit das wahrscheinlicher wird?
WERTSCHÄTZUNG & MEILENSTEINE
1 Schöner Moment
-- 1 Moment im Projekt, der dich motiviert hat
-- 1 Moment im Projekt, als etwas (noch) besser oder schöner lief als du gedacht hättest
-- 1 Moment im Projekt, der dir Freude bereitet hat
Kristallkugel
-- Wenn du vor 10 Jahren in eine Wahrsagerkugel geguckt hättest und dort Szenen des Petristr-Projekts gesehen hättest, bei welchen Momenten hättest du wohl gesagt: Boah, von sowas werd ich Teil sein? Sowas werden wir in die Welt geben? Ich kanns kaum glauben!
Was läuft
-- Was läuft gut bei euch?
-- Was läuft besser in dieser Gruppe als du es von anderen Projekten/Teams/Gruppen gewohnt bist?
-- Was läuft besser als du es vorher vielleicht erwartet hast?
Meilensteine
-- Was für Meilensteine habt ihr schon geschafft?
-- Was für kleinere Etappenziele habt ihr schon geschafft?
-- Worüber könnt ihr zufrieden sein, was ihr schon gemeistert habt?
BRODEL-RUNDEN
Was brennt und brodelt in dir?
Welche schwierigen, schmerzhaften, widerstreitenden oder anderen Gefühle und Gedanken sind in dir lebendig?
Alles darf raus: Angst, Wut, Verzweiflung, Scham, Schuldgefühle, Lustlosigkeiten, Trauer, Sehnsüchte, Fantsasien
Guidelines
Jede Wirklichkeit darf anders sein
Ratschläge sind Schläge! Keine unerbetenen Ratschläge
Handys weg und größtmögliche Ruhe
Kein Lösungsdruck! Lösungen und konstruktive Vorschläge kommen morgen
Nicht aufeinander Antworten (auch nicht durch Seufzen), erstmal nur vom eigenen Erleben sprechen
mindestens 2 Runden
3 min pro Person
nach jeder Person immer 1 min Pause zum Rascheln oder Durchatmen
zwischen 1. und 2. Runde Zeit für Verständnisfragen. NUR Verständnisfragen, keine anderen Fragen
Wer nicht sprechen will, gibt weiter
GFK IMPULSE FÜR DIE BRODEL-RUNDEN
FÜR EHRLICHKEIT OHNE SCHULDZUWEISEUNG
Von der Gewaltfreien Kommunikation inspirierte Anstöße für unsere Brodel-Runden
***nimm vom Folgenden nur, womit du dich einigermaßen in Einklang fühlst
—> je konkreter desto hilfreicher
INSTEAD OF: vage, passive, generalisierende Aussagen “ich fühle mich von Teilen der Geschäftsführung übergangen”
TRY THIS: konkrete Beispiele mit konkreten Situationen und konkreten Personen “als ich z.B. in der Email von x abc gelesen habe, habe ich … gedacht/gefühlt/mich gefragt…”
—> Ich-Botschaften
INSTEAD OF: „du hast mich da in eine unmögliche Situation gebracht“
TRY THIS: „da habe ich mich hilflos gefühlt“
—> und gleichzeitig
INSTEAD OF: „ich verstehe das, aber ich bin traurig“
TRY THIS: „ich verstehe das und gleichzeitig bin ich traurig“
—> unterschiedliche Wirklichkeiten:
INSTEAD OF: „du hast dich nicht an unsere Abmachung gehalten“
TRY THIS: „in meiner Erinnerung hatten wir x abgemacht. Als stattdessen y eintrat, war meine Interpretation, dass dir unsere Abmachungen nicht wichtig genug sind.“
„in meinem Erleben“, „ich habe das so interpretiert, dass“, „ich habe das so gelesen,…“, „ich habe das so gehört, …“, „in meiner Wahrnehmung“, „in meiner Erinnerung“, “in meinem Kopf”, “mein Hirn erzählt mir”, “ich erzähle mir die Geschichte, dass…”
—> Vorsicht mit pseudo-Ich-Botschaften
INSTEAD OF: „ich fühle mich nicht gesehen“
TRY THIS: „ich bin wütend, weil ich das Schweigen so interpretiere, dass niemand im Raum gehört hat, was ich gesagt habe“
—> Offenes Zuhören statt voreiliges Schlussfolgern
INSTEAD OF: “jetzt gibt sie mir anscheinend die Schuld daran”, “das war aber ganz anders!”, “ich hab Angst, dass sie mich damit meint”
TRY THIS: “die Person teilt gerade ihr Innenleben. Das ist eine Kostbarkeit und ich darf dabei sein”
TAG 2 | 30.NOV
WARM-UP ZU ZWEIT/DRITT
3 Fragen zum glücklichen Leben
Was hast du an diesem Wochenende hier Kleines getan, worüber du zufrieden sein kannst?
Was hat jemand anderes hier an diesem Wochenende getan, worüber du zufrieden sein kannst?
Was ist etwas Kleines, das du dazu beitragen kannst, damit solche Momente oder Handlungen auch in Zukunft gerne von anderen gemacht werden – vielleicht sogar noch öfter?
CHECK-IN (große Runde)
Was beschreibt deinen aktuellen Zustand, jetzt gerade hier im Raum – als Wort, Bild oder kurzer Satz?
Was aus deinem sonstigen Leben ist im Moment mit dir hier im Raum – etwas, das dir Kraft gibt oder dich gerade stark beschäftigt?
Was vom gestrigen Tag in Petri ist im Moment am präsentesten in dir?
BRODELRUNDE 2
same wie gestern — s.o.
ONE ON ONE SHARING
Die Gespräche sind vertraulich.
Wenn ihr anschließend etwas als Denkanstoß oder Lösungsvorschlag aus dem Gespräch teilen wollt, immer vorher abzuchecken, ob das okay ist.
1. Gegenüber finden
Such dir eine Person, mit der du gern ins Gespräch gehen möchtest.
Das kann ein Mensch sein, dessen Perspektive dich beschäftigt oder einfach jemand, deren Innenleben oder Beweggründe du besser verstehen magst
2. Sicherheit & Zustimmung klären
Bevor ihr inhaltlich einsteigt, kommt zuerst der Sicherheits-Check.
Eine Person beginnt und fragt:
-- Magst du etwas mit mir teilen zu deiner Sicht auf Petri / auf die Situation / auf das, was wir gestern besprochen haben?
Wenn du merkst, dass die andere Person zögert, kannst du nachfragen:
Was brauchst du, um dich sicherer zu fühlen beim Teilen?
oder
Was würde dir helfen, dass du in einem guten Rahmen teilen kannst?
Ein Nein ist immer erlaubt.
Dann könnt ihr gemeinsam auschecken:
• ob die Person vielleicht nur einen kleineren Ausschnitt teilen mag,
• oder ob ihr eher über etwas Anderes sprecht,
• oder ob ihr das Gespräch einfach locker haltet.
3. Sharing (ca. 3–5 Minuten)
Die zuhörende/offen fragende Person, achtet auf die Zeit.
Mögliche offene Fragen:
-- Was war in dir lebendig, als du in der Runde xy gehört/gesagt hast?
-- Was beschäftigt dich gerade besonders, wenn du an Belastungen / Verbindlichkeit / Kapazitäten in diesem Kontext denkst?
-- Was ist dir an Petri so wichtig, dass du – trotz allem – noch dabei bist?
-- Was für gute Beweggründe hast du für...?
Die erzählende Person spricht ca. 3–5 Minuten, ohne unterbrochen zu werden.
Die hörende Person bleibt beim Zuhören, nicht beim Antworten.
4. Aktives Hören & Verständnis checken
Danach versucht die hörende Person, das Gehörte wohlwollend zu wiederholen:
Was ich von dir gehört habe, ist …
– dass dir wichtig ist …
– und dass du dir Sorgen machst um … / dass dich XY belastet …
Habe ich dich damit ungefähr getroffen – oder fehlt etwas Wichtiges?
Es geht nicht darum, sofort „perfekt“ zu treffen, sondern die andere Person Schritt für Schritt besser zu verstehen.
Verstehen heißt nicht zustimmen oder alles gutheißen – es heißt nur: „Ich sehe klarer, was in dir vorgeht.“
5. Tauschen
Jetzt tauscht ihr.
Gfk-Impuls für One-on-one Sharing
Jede Person hat gute Gründe, selbst wenn du die Gründe nicht teilst
-- INSTEAD OF: Warum...?
-- TRY THIS: Was für (gute) Gründe, Gedanken, Gefühle stecken bei dir hinter...?
Dynamiken & Lösungsbewegungen
Dynamiken
-- Mental Load auf den Schultern weniger Zugpferde
-- Blurriness von To Dos und vom Mountain to Climb
-- Das ewige Minus-Minus Gefühl
Lösungsbewegungen
-- Ownership über ganze Aufgabenbereiche (rather than einzelne Aufgaben)
-- Glasklare Vereinbarung über reality check geprüftes Mindestmaß (ab wann Feierabend)
-- Gemeinsame Verbündung gegen den Mountain to Climb (nicht: viele tun zu wenig, sondern: alle tun viel und gleichzeitig gibt es noch mehr zu tun. Schmerzhafte Gap sichtbar machen und im ersten Schritt anerkennen)
Lösungsprinzipien
-- Do more of what works
-- If it doesn't work: stop doing it
-- Do something else instead
-- The solution is not related to the problem
-- Micro-shifts or micro-steps can bring giant change
— Problem talk creates problems, solution talk creates solutions
-- Konkrete Bitten statt abstrakte Wünsche
-- Safe enough to try
SOLUTION BRAINSTORMING KLEINGRUPPEN
-- Was vom gerade Gehörten deutet für dich in eine mögliche Lösungsrichtung für euch?
-- Angenommen eine von dir ausgehende Mikro-Veränderung kann eine größere gewünschte Veränderung anstoßen, die du jetzt aber noch gar nicht fassen kannst, auf welche Mikro-Veränderung hättest du dann Lust?
-- Angenommen, Dinge lösen sich, wenn du mehr von dem machst, was gut funktioniert und einfach nur das sein lässt, was nicht funktioniert ohne dafür schon einen Ersatz zu wissen: welche Mehr-Handlung und Sein-Lassen-Handlung würdest du dann auswählen?
-- Angenommen, es ist nur ein kleiner Gedanke oder Haltung (noch nicht mal eine Handlung), der die Veränderung bringen kann, was willst du dann mal 2 Wochen ausprobieren?
Kommt zurück mit:
-- 1 Vorschlag und dazu 1 Schritt in Richtung Vorschlagsumsetzung
-- 1 (individuellen) Experiment-Idee safe enough to try
und/oder
-- 1 Frage an die Runde oder Katti